SmartHome in 2021. Es werde Licht.

Seit vielen Jahren hört man nun immer mal wieder etwas vom SmartHome, Hausautomation oder dem intelligenten Heim. Es gibt viele unterschiedliche Protokoll-Standards, wie Zigbee, KNE, BLE, Z-Wave, W-Lan und 433Mhz; aber auch sehr viele Anbieter (und das ist auch gut!) und noch mehr Verwirrung. Möglich ist fast alles. Grade mit Software wie beispielsweise Home Assistant. Hier kann man verschiedenste Anbieter zusammenfassen. Aber was ist eigentlich sinnvoll?

Manch einer kauft sich eine Alexa oder das Gegenstück von Google, freut sich, dass er per Sprachbefehl das Klo auf dem Licht bedienen und der Besuch mit „Alexa, bestell 500 Rollen Klopapier“ einen vielleicht nicht so ganz sinnvolle (ausserhalb von Pandemiezeiten) Bestellung tätigen kann. Fragwürdig ist sicher auch, die funktionsweise der Sprachsteuerung, die nämlich ständig mithören muss um „Alexa“ zu registrieren.

Aber ist das wirklich smart? Smart wäre, wenn ein Besucher auf das Gästeklo geht, geht das Licht an. Und es geht aus, wenn der Besucher die Toilette verlässt. Aber wäre es nicht viel smarter, wenn das Licht schon automatisch angeht, wenn die Tür zum Gästeklo geöffnet wird? Und auch an bleibt wenn der Besuch regungslos 2 Minuten auf der Toilette verbringt?

Die Logik dahinter ist schon etwas komplizierter: Hier brauch man einmal einen Trigger, beispielsweise einen Türkontakt. Dieser meldet „Tür Gästeklo offen!“, das Licht geht an, intern läuft ein Timer: wenn in den nächsten 30 Sekunden keine Bewegung erkannt wird und die Tür schließt, geht das Licht wieder aus. Ohne den Timer bleibt das Licht dann entweder dauerhaft an oder geht aus wenn die Tür geschlossen wird.

Ok weiter: Die Tür wird geschlossen, Türkontakt vermeldet „Tür Gästeklo geschlossen!“. Der Bewegungsmelder auf der Toilette meldet „Bewegung auf Gästeklo!“. Der Timer läuft nun für 2, 3 oder 5 Minuten. Sollte der Besuch sich jedoch zu ruhig verhalten, sitzt er nach Ablauf des Timer im dunkeln. Das kennt vermutlich jeder von den Rasthaus Toiletten. Dann wird wild mit den Armen gefuchtelt oder halt mit dem Handy geleuchtet. Ist ja auch ein SmartPhone!

Hier bräuchte man also noch eine weiter Info, die gespeichert wird: Besucher auf dem Klo? 1 oder 0? Könnte man über die Software machen: Wenn die Tür Aufgeht, innerhalb von 60 Sekunden zugeht und Bewegung erkannt wurde, geht das System davon aus, dass jemand auf der Toilette ist. Besucher 1. Geht die Tür wieder auf und es wird 60 Sekunden niemand erkannt, Besucher 0. Das Problem ist, je komplizierter so ein System wird, umso fehleranfälliger wird es. Was ist denn, wenn jemand auf das Klo geht, der Sensor es aus welchen gründen auch immer nicht registriert und dann still auf dem Klo sitzt? Besucher 0, Licht aus.

Abhilfe für dieses Kloparadoxon, könnte ein Druckmelder schaffen. Druck auf der Klobrille, Besucher 1. Licht an! Oder die 500 Rollen Klopapier wurden geliefert und auf der Gästetoilette ausgelagert. Besucher 1, Licht für das Klopapier. Man könnte auch einen zusätzlichen Schalter in der nähe der Toilette anbringen, das falls das System versagt, man dennoch Licht hat. Dann könnte man das System einfacher halten. Oder man streicht Bewegungsmelder und ersetzt ihn durch einen Kontakt am Schloss: sobald die Tür abgeschlossen ist, bleibt das Licht an. Nur blöd, wenn man sowas erst mal gar nicht zu kaufen findet – oder der Besuch nicht abschließt, weil er weiß dass ihm keiner hinterher laufen wird. Dann ist es also doch wieder dunkel.

Oder ist es vielleicht in diesem Fall sinnvoller und smarter einfach einen ganz normalen Schalter zu haben? Und den Besuch zu bitten, das Licht wieder auszumachen? Selbst wenn das Licht mal an bleibt, dauert es eine Weile bis man die Stromkosten für die Sensoren wieder drin hat. Und Umweltfreundlicher wird es auch erst, wenn die Herstellung der Sensoren CO2 effizienter wird als die Erzeugung des Stroms. Und das wird bei der Lampe im Gästeklo vermutlich etwas schwierig.

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Von Rafi

Ich bin ein junger Haus- und Gartenbesitzer, Musiker und DIYer, liebe Hunde und Arbeiten mit Holz, Design, Fotografie... und mein Wissen zu teilen.